Ernährungsmedizin

Ernährungsmedizin, Gemeinschaftspraxis Dres. Darui Borken-Burlo

Die Ernährungsmedizin beschäftigt sich mit der Medikation des Menschen, die ein jeder tagtäglich in Form von Nahrung ohne ärztliche Supervision oder Beratung zu sich nimmt – sowohl im guten – als auch im schlechten.

Die Ernährungsmedizin beschäftigt sich mit der Medikation des Menschen, die ein jeder tagtäglich in Form von Nahrung ohne ärztliche Supervision oder Beratung zu sich nimmt – sowohl im guten – als auch im schlechten.

Der Jahrtausende alte Überlebenskamp – in der Nahrung ein knappes Gut und in der evolutionsbiologisch stringente Abläufe in das Stoffwechselsystem unverrückbar eingemeißelt worden sind, ist nun einer Art Überversorgung gewichen, in der alles immer und zu jeder Zeit verfügbar ist.

Doch viele regionale, natürliche Lebensmittel sind mittlerweile nur noch schlecht, unzureichend oder teilweise stark verändert – verfügbar – man spricht auch (Zitat) von:

„Convenience Food“ [ˌkən.ˈviːnjəns fuːd] oder Convenience-Lebensmittel ist ein aus dem Englischen entlehnter Begriff für „bequemes Essen“ (convenience für „Bequemlichkeit“, food für „Essen“). Damit werden vorgefertigte Lebensmittel bezeichnet, bei denen der Nahrungsmittelhersteller bestimmte Be- und Verarbeitungsstufen übernimmt, um die weitere Zubereitung in Privathaushalten, in der Gastronomie oder bei der Gemeinschaftsverpflegung zu erleichtern. In der (System-)Gastronomie mit wenig Aufwand zubereitete und meist in Wegwerfverpackung angebotene Convenience-Produkte werden auch als Fast-Food bezeichnet.
Quelle: „Convenience Food“. In: Wikipedia – Die freie Enzyklopädie

Diese neue Zubereitungsart mit wenig Ballaststoffen, Kohlenhydrat- und leider auch Phosphat- und Salzreich und zusätzlich angereichert mit technischen Enzymen um die Haltbarkeit zu verlängern, mit der unser Körper nun seit gerade einmal einer Generation konfrontiert wird, führt nun zu neuen, teils unvorhergesehenen Reaktionen. So gibt es zunehmend Menschen mit einer massiven Gewichtsproblematik die dennoch Mangelernährt sind, da wichtige Mikronährstoffe in der Ernährung fehlen. Andersherum erleben wir plötzlich eine Vielzahl von Organproblemen, ausgelöst durch eine Überflutung von Substanzen deren Biochemie uns nur unzureichend oder sogar gar nicht vertraut sind.

Dem gegenüber steht die krankheitsassoziierte Mangelernährung – ein durchaus häufig auftretendes Phänomen bei Patienten mit chronischen oder konsumierenden Erkrankungen. Die Prävalenz (Vorkommen) der Mangelernährung bei Aufnahme ins Krankenhaus beträgt zwischen 20 und 60 %. Eine Mangelernährung gilt als unabhängiger Risikofaktor für das klinische Outcome von Patienten. Sie ist assoziiert mit:

  • höherer Morbidität und Mortalität bei akuten Erkrankungen, nach chirurgischen Traumata oder im spontanen Krankheitsverlauf chronischer Erkrankungen
  • Verzögerter Rekonvaleszenz
  • längerer Krankenhausverweildauer
  • deutlich erhöhten klinischen Behandlungskosten

Aus der klinischen Relevanz der Mangelernährung folgt jedoch, dass die Erhebung des Ernährungsstatus Bestandteil jeder ärztlichen Untersuchung sein sollte. Nur dann können drohende oder manifeste Ernährungsdefizite rechtzeitig erkannt und zur Verbesserung der Prognose frühzeitig behandelt werden.