Bluthochdruck

Bluthochdruck, Gemeinschaftspraxis Dres. Darui Borken-Burlo

Bluthochdruck (Hypertonie) ist als typische Zivilisationskrankheit bekannt, deren Manifestation insbesondere vom indivduellen Lebensstil abhängt. Blutdruckwerte von bis zu 140/90 gelten als normal und Werte über 160/95 sind als erhöht (hyperton) anzusehen.

Diagnostik

Die Diagnose einer arteriellen Hypertonie ist durch eine standardisierte Blutdruckmessung im Sitzen an beiden Oberarmen nach einer Ruhepause von 3 bis 5 Minuten an drei verschiedenen Tagen und möglichst unterschiedlichen Tageszeiten zu stellen.

Eine Basisdiagnostik, inklusive. Herz – Kreislauf - Risikoprofil (Anamnese, körperlicher Befund, Serum - Elektrolyte (K+, Na+), Kreatinin, Glukose, Cholesterin, Urinstatus ggf. mit Mikroalbuminbestimmung, Elektrokardiogramm (EKG), Nierenultraschall) ist bei jedem Patienten mit mehrfach gemessenen Werten von 140/90 mmHg und darüber angezeigt.

Risiken

Die Gefahren und Risiken, die eine unbehandelte Hypertonie mit sich bringt, resultieren weniger aus der Druckerhöhung selbst als vielmehr aus den nachfolgenden Organschäden. Ein Bluthochdruck zählt dabei heute zu den gesicherten Risikofaktoren für Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems. Typische Spätkomplikationen betreffen hauptsächlich das Gefäßsystem (Arteriosklerose = Gefäßverkalkung), das Herz (Vergrößerung und mangelhafte Durchblutung), die Nieren Nierengefäßverkalkung und Nierenfunktionsschwäche) und das Gehirn (Schlaganfall).

Formen

Hypertonien werden grundsätzlich in primären (keine kausale Ursache bekannt) oder sekundären (es existiert eine Ursache) Bluthochdruck eingeteilt. Bei 90 % der Menschen mit erhöhten Blutdruckwerten läßt sich keine kausale Ursache finden. Bei der Entstehung der Hypertonie sind eine Vielzahl Gründen anzunehmen.
Prädisponierend wirken in erster Linie Übergewicht, mangelnde körperliche Bewegung, Rauchen sowie exzessiver Alkohol- und Kochsalzkonsum. Eine genetische Komponente gilt ebenfalls als gesichert. Zudem ist der Hochdruck bei Diabetikern mindestens doppelt so häufig wie bei Nicht-Diabetikern.

Hypertonien, bei denen eine Ursache bekannt sind, nehmen insgesamt nur einen Anteil von 10 % aller Hochdruckformen ein. Sie zu erkennen, ist sehr wichtig, da die meisten sekundären Formen des Bluthochdrucks ursächlich behandelt werden können. Auslöser für diese Bluthochdruckform finden sich hauptsächlich in Nierenerkrankungen oder endokrine Ursachen.

Therapie

Ziel jeglicher therapeutischer Bemühungen bei Hochdruckpatienten ist die Verbesserung der Lebensqualität und -erwartung, d. h. Vermeidung und gegebenenfalls Rückbildung von Organschäden.

Der anzustrebende Zielblutdruck sollte unabhängig vom Lebensalter 140/90 mmHg und darunter betragen, bei begleitendem Zuckerkrankheit, Nieren- und Herzschwäche 130/80 mmHg.

Der erste Schritt in der Behandlung der milden essentiellen Hypertonie ist immer das Einleiten einer nicht - medikamentösen Therapie, was in den meisten Fällen eine mehr oder minder eingreifende Modifikation des Lebensstiles darstellt. Da ca. die Hälfte aller Hypertoniker übergewichtig sind, stellt das vordergründige Ziel der nicht - medikamentösen Behandlung eine Intensivierung von körperlicher Bewegung (Ausdauertraining) plus Gewichtsreduktion dar.

Allgemeinmaßnahmen

  • Gewichtsnormalisierung / -reduktion (Blutdrucksenkung pro kg Gewichtsverlust ca. 2 mmHg)
  • Ernährung: kochsalzarm (< 6 gramm am Tag)
  • Fettreduzierung (besonders tierische Fette)
  • Bevorzugt Gemüse, Salate, Fisch und pflanzliche Öle
  • Reduktion des Alkoholkonsums unter 30 g/dl
  • Sportliche Ausdauerbetätigung (regelmäßig): Walking, Radfahren, Jogging
  • Abbau von Stressfaktoren (rasche, unregelmäßige Wechselschichten meiden, Entspannungsübungen)
  • Verzicht auf Nikotin

Medikamente

Es existiert eine Vielzahl von verfügbaren Medikamenten, welche abhängig von den Ursachen des Bluthochdruckes und den Begleiterkrankungen des Patienten eingesetzt werden. Sie müssen demnach auf jeden einzelnen Menschen abgestimmt werden.