In der Umgangssprache werden mit dem Begriff „Rheuma“ alle unerklärlichen Schmerzen im Bereich des Bewegungsapparates bezeichnet. Der rheumatische Schmerz kann allerdings durch sehr unterschiedliche Krankheiten verursacht werden.
In der Umgangssprache werden mit dem Begriff „Rheuma“ alle unerklärlichen Schmerzen im Bereich des Bewegungsapparates bezeichnet. Der rheumatische Schmerz kann allerdings durch sehr unterschiedliche Krankheiten verursacht werden.
Am häufigsten kommen Gelenkerkrankungen durch Altersverschleiß (Arthrosen) und Erkrankungen der Weichteile vor. Fast jeder Mensch hat irgendwann im Leben vorübergehend weichteilrheumatische Beschwerden und bekommt im Alter eine mehr oder weniger ausgeprägte Arthrose.
Sehr viel seltener sind chronische entzündliche Krankheiten, deren typischer Vertreter die sogenannte chronische Polyarthritis (lange anhaltende Entzündung vieler Gelenke) ist. Diese Krankheiten müssen besonders sorgfältig und langfristig behandelt werden. Frauen sind dreimal häufiger betroffen als Männer.
Es existieren verschiedene Formen von Arthritiden. Im Verlauf einer Infektionskrankheit kann jeder eine flüchtige Arthritis erwerben. Bei den chronischen Arthritiden verhält es sich etwas anders. Es gibt Familien, in denen die Erkrankung im Verlauf von Generationen gehäuft vorkommt. Andererseits kann die chronische Arthritis auch außerhalb dieser Familien plötzlich auftreten.
Ursachen und Entstehung sind je nach Art der rheumatischen Krankheit sehr unterschiedlich.
Die genaue Ursache der chronischen Arthritis ist weitestgehend unbekannt. Sie kann schon bei jungen Leuten auftreten. Es ist bekannt, dass Störungen in der Kontrolle der Abwehrreaktion des Körpers und in der Entzündungsreaktion eine wesentliche Rolle spielen.
Die Erforschung der Arthritis konzentriert sich deshalb besonders auf das Abwehrsystem (Immunsystem) des Körpers und auf die örtlichen Veränderungen der entzündeten Gelenke.
Der Verschleiß im Kniegelenk kann zunächst als eine natürliche Folge eines längeren Lebens gesehen werden. Bei zusätzlicher Schädigung können dann Schmerzen entstehen und Entzündungen ausgelöst werden. Dadurch wird aus der normalen Alterserscheinung eine Krankheit (Arthrose).
Die Diagnose einer Arthritis kann auch für den Arzt sehr schwierig sein. Es ist durchaus möglich, dass erst im Verlauf von Monaten, ja ausnahmsweise sogar Jahren eine sichere Diagnose gestellt werden kann. Die Diagnostik der Erkrankungen des Bewegungsapparates basiert vor allem auf einer exakten Anamnese (Patienten – Arzt - Gespräch) und einer eingehenden körperlichen Untersuchung.
Bei Schmerzen und Schwellungen eines oder mehrerer Gelenke sollte auf jeden Fall ein Arzt befragt werden, vor allem dann, wenn dies ohne erkennbaren Grund entstanden ist. Der Arzt versucht mit Hilfe spezieller Labor- und Röntgenuntersuchungen zu einer Diagnosefindung zu kommen.
Der Patient sollte bemüht sein die Art, Dauer und örtliche Ausdehnung der Beschwerden zu beobachten und sorgfältig dem Arzt zu berichten. Nicht selten kann man diese Periode mit einfachen therapeutischen Mitteln überbrücken und erträglich gestalten (siehe Therapeutische Möglichkeiten).
Da die Krankheit nach heutigem Wissensstand nicht vollständig beseitigt werden kann, hat sie den Zusatz chronisch erhalten. Der Krankheitsverlauf kann sehr wechselhaft sein und keineswegs immer sehr heftig. Er kann manchmal von jahrelangen Pausen unterbrochen sein, in welchen fast völlige Beschwerdefreiheit herrscht. Manchmal gibt es eine Zunahme der Krankheitsaktivität über mehrere Monate, d. h. Schwellung, Schmerz und Steifigkeit nehmen zu. Man nennt dies einen „Schub“.
Die Schübe klingen in aller Regel unter einer konsequenten Therapie wieder ab. Bei unzureichender Besserung klagen die Patienten über eine Ausdehnung der Beschwerden auf weitere Gelenke. Nur bei einem Teil der Patienten verläuft die Krankheit so aggressiv, dass bleibende Gelenkschäden die Folge sind.
Oftmals fürchten Patienten, bei denen eine Arthritis diagnostiziert wurde, eine schwere Behinderung und sehen sich bereits im Rollstuhl. Glücklicherweise kommt dies bei Arthritikern nur sehr selten vor. Im allgemeinen kann man sein gewohntes Leben beibehalten. In jedem Falle lässt sich auch eine ungünstig verlaufende Krankheit durch eine konstante, systematische Behandlung zurückdrängen und die gefürchteten Behinderungen durch vielfältige Maßnahmen einschränken.